Die Dolomiten sind nach wie vor einer der atemberaubendsten Naturschätze Italiens, aber die jüngsten Ereignisse und Nachrichtenberichte zeigen, wie zerbrechlich und gefährlich diese Landschaft sein kann – und dass Risiken häufiger vorkommen, als wir denken.
In letzter Zeit erschienen mehrere Nachrichten über (tödliche) Unfälle. Im Juli gab es 20 % mehr Rettungen als in den Vorjahren. Das liegt vor allem an dem enormen Anstieg der Touristen.
Was ist los? Und kann man in den Dolomiten sicher wandern?

Immer mehr Felslawinen (durch schmelzenden Permafrost)
In diesem Sommer fanden zahlreiche Felslawinen an verschiedenen Orten in den Dolomiten statt. Die Gipfel der Dolomiten bröckeln, aber das ist auch in anderen Gebirgszügen ein Problem. In den Dolomiten ist sie jedoch häufiger anzutreffen, da sie aufgrund der geologischen Zusammensetzung besonders anfällig sind. Die hohen, kahlen Punkte sind der Erosion ausgesetzt und Teile von Berggipfeln rutschen regelmäßig ab.
Auch der Klimawandel spielt eine große Rolle. Durch die immer weiter steigenden Temperaturen zieht sich der Permafrost immer mehr zurück. Der gefrorene Boden unter den Gletschern hält die Felsen zusammen. Verschwindet dieser Permafrost, wird der Berg instabil. Das Wasser, das durch die Berge fließt, verschlimmert die Situation zusätzlich. Im Winter gefriert und dehnt es sich aus, wodurch Risse entstehen. Taut der Boden im Sommer auf und dehnen sich die Felsen aus, kann es zu Erdrutschen kommen.
Die Dolomiten werden streng überwacht
Da das Zerfallen der Dolomiten kein neues Phänomen ist (jedes Jahr stürzen Teile des Gebirges ab), werden die Berge von den Behörden streng überwacht. Teile, die instabiler sind, werden besonders genau überwacht und bei Bedarf Maßnahmen ergriffen, wie zum Beispiel die Sperrung von Wanderwegen, Spazierwegen und manchmal sogar Straßen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass man von einer Felslawine erfasst wird, ist sehr gering geworden.

Wanderunfälle aufgrund von Unerfahrenheit
Ein steigendes Risiko besteht darin, dass immer mehr Menschen unvorbereitet und unerfahren in die Dolomiten ziehen. Die zunehmende Popularität der italienischen Berge ist eine Folge der sozialen Medien. Viele Menschen lassen sich von schönen Bildern leiten, haben aber keine Ahnung, worauf sie sich einlassen. So entscheiden sich beispielsweise unerfahrene Menschen regelmäßig für schwierige Wanderungen, ohne Vorbereitung oder Kenntnisse des Wetters und des Geländes.
Viele von ihnen laufen dann auch auf Sneakers oder Turnschuhen. Oder gehen Sie zu spät los und berücksichtigen Sie nicht zum Beispiel Gewitter am Nachmittag. Höhere Temperaturen wirken sich auch auf das Wetter aus: dann ist es in den Bergen am Nachmittag häufiger instabil, was zu Gewittern und sogar Hagel und Schnee (in höheren Lagen) führt. Deshalb ist es wichtig, die Wettervorhersage genau im Auge zu behalten und pünktlich abzureisen.
Gut vorbereiten
Wenn Sie, inspiriert von den fantastisch schönen Bildern auf Instagram oder TikTok, in die Dolomiten gehen möchten, fragen Sie sich: Schaffe ich die Wanderung? Bin ich fit genug, habe ich (leichte) Höhenangst? Machen Sie sich im Voraus einen klaren Plan für Ihre Reise: Wohin fahre ich, wie groß ist der Höhenunterschied, wo finde ich Wasser? Und stellen Sie sicher, dass Sie eine gute Ausrüstung haben: Laufen Sie mindestens auf Bergschuhen mit tiefem Profil. Der Rucksack sollte warme Kleidung, eine Regenjacke sowie Getränke und Verpflegung enthalten.

Mehrtägige Hüttentour bei BergXperience
Wenn man wenig oder keine Erfahrung mit Bergwandern hat, ist es schwierig abzuschätzen, wie einfach oder schwer eine Route ist und wie lange sie dauern wird. Gerade wenn du eine mehrtägige Wandertour gehen möchtest, ist es daher klug, eine solche Tour über eine Organisation zu buchen.
BergXperience bietet maßgeschneiderte Mehrtagestouren an.Das bedeutet, dass wir versuchen, deinen Fitnesslevel einzuschätzen und dann eine passende Tour für dich zusammenzustellen, was (relativ) einfach zu bewerkstelligen ist. Wir sind alle Etappen selbst gegangen, so dass wir wissen, wie die Wege sind: leicht, schwer, mit steilen Abschnitten, spannend usw. Darüber hinaus senden wir Ihnen alle möglichen Informationen zur Vorbereitung, wie zum Beispiel eine Packliste. Im Vorfeld deiner Reise beantworten wir dir alle Fragen, die du hast (zum Beispiel die echten "Must Haves" von der Packliste).
Du kannst bei uns auch eine Reihe von Dingen von der Packliste mieten, dann brauchst du nicht alles selbst mitnehmen oder kaufen. Denken Sie zum Beispiel an Wanderstöcke und Regenhosen.

Unterstützung während Ihrer Tour
Da die Routen "ungeführt" sind, erhalten Sie von Tag zu Tag eine Routenbeschreibung und GPS-Tracks der Route. Sie erhalten auch eine detaillierte Wanderkarte mit der eingezeichneten Route. Es mag etwas übertrieben erscheinen und bei gutem Wetter an allen Tagen braucht man vielleicht nicht alles, aber es gab viele Wanderer, die uns wissen ließen, dass sie mit den GPS-Tracks sehr zufrieden waren, als sie in einem Regenschauer landeten und die Sicht plötzlich viel schlechter war.
Während Ihrer Reise werden wir uns jeden Nachmittag mit Ihnen in Verbindung setzen, um uns zu erkundigen, ob alles gut gelaufen ist und ob Sie Fragen haben. Wir behalten auch die Wettervorhersage im Auge und geben vor allem, wenn die Wahrscheinlichkeit von schlechtem Wetter steigt, Ratschläge für den nächsten Tag.
Fazit & Ratschläge
- Respektieren Sie Sperrungen und Warnschilder. Sie sind aus einem bestimmten Grund da, vor allem in Zeiten erhöhter Risiken in den Dolomiten.
- Wählen Sie sichere Routen,bleiben Sie mit lokalen Warnungen auf dem Laufenden und gehen Sie vor allem keine unnötigen Risiken ein.
- Das Bergsteigen bleibt riskant. Bleiben Sie wachsam, auch auf beliebten oder bekannten Wegen und nehmen Sie keine unbekannten Routen, die Sie nicht kennen oder deren Schwierigkeitsgrad Sie nicht richtig einschätzen können.
- Eine Rettung kann schnell sehr teuer werden, deshalb achten Sie darauf, dass Ihre Reiseversicherung (auch) die Kosten für die Rettung und Hilfe in den Bergen übernimmt.
Die Dolomiten sind nach wie vor schön, aber die Berge verlangen immer Respekt – vor allem unter wechselnden klimatischen Bedingungen. Sicherheit beginnt mit Bewusstsein.
Erkündigen Sie sich nach den Möglichkeiten wenn Sie eine mehrtägige Hüttentour planen.